Leitprojekt cells4.energy (Burgenland): Regionale Energiezellen als Multi-Energie-Reallabore für eine schnelle Systemtransition
Kurzbeschreibung
Das Leitprojekt ist Teil des Reallabors cells4.energy (Burgenland): Regionale Energiezellen als Multi-Energie-Reallabore für eine schnelle Systemtransition.
Ausgangslage/Motivation
Um die politischen Zielsetzungen wie 100%-erneuerbarer Strom 2030 oder 100%-erneuerbare Gesamtenergie 2040 erreichen zu können, ist sowohl eine erhebliche Beschleunigung des Ausbaus als auch eine Beschleunigung der Entwicklung damit verbundenen innovativen Technologien (Systemintegration, Schaffung Flexibilität, etc.) nötig. cells4.energy ermöglicht durch das Mittel des Reallabors, dass solche Innovation schneller getestet und ausgerollt werden können. Es wird ein diversifiziertes Spektrum von sechs unterschiedlichen Regionen und Anforderungen abgedeckt, in denen Modelllösungen und Technologien auf ihre Praxistauglichkeit validiert werden.
Inhalte und Zielsetzungen
Das Projekt baut auf den Ergebnissen aus dem Innovationslabor act4.energy auf, das bereits Grundlagen im Südburgenland für die Lösung des Problems der stark fluktuierenden Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien geschaffen hat. In der Fortführung wird der Fokus nun in Richtung eines dezentralen digitalen erneuerbaren Energiesystems für Regionen und Quartiere erweitert. Zu diesem Zweck wird im Projekt cells4.energy ein skalierbares und einfach übertragbares Energiezellenkonzept entwickelt, welches ganze Wertschöpfungsketten abbildet – von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zu Transport und Nutzung von Energie. Dieser Zellansatz wird auf technischer, regulatorischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Ebene analysiert.
Methodische Vorgehensweise
Das Projekt cells4.energy propagiert einen Zellansatz als Lösung. Österreich ist bereits sehr weit bei der Ausgestaltung von Energiegemeinschaften. Cells4.energy entwickelt daraus sektorenübergreifende, systemdienstleitungserbringende Energiezellen in technischer, regulatorischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Dimension. Die Energiezelle umfasst ein regionales, Multi-Sektoren Energiesystem mit interner erneuerbarer Erzeugung, flexibler Last, Importen und Exporten, in dessen Zentrum ein virtuelles Kraftwerk das sektorengekoppelte Energiemanagement leistet. Investition, individuelle Verhaltensänderung und organisatorische Regelungen werden in der Energiezelle auf beherrschbare Komplexität heruntergebrochen, optimiert und Energieströme auf regionaler Ebene ausgeglichen. Die Zellen koordinieren Energiespeicherung und Wandlung in andere Energievektoren ebenso wie Austausch mit anderen Energiezellen.
Erwartbare Ergebnisse
Das Projekt strebt die Entwicklung von Modelllösungen, welche in zukünftigen Innovationsprozessen hinsichtlich Energiewende replizierbar sind bzw. diese beschleunigen können. Im Konkreten soll das Vorhaben die folgenden Ergebnisse liefern:
- Ein praktikables Konzept für Energiezellen, welches skalierbar und replizierbar ist;
- Die Entwicklung und Standardisierung von marktreifen Konzepten und Finanzierungslösungen und Beteiligungsmodellen zusammen mit zukünftigen Investoren in Energiezellen
- Drei Protozellen und drei Energiezellen für die effiziente und schnelle Erprobung neuer Technologien und Systeme in einem Reallaborsetting
Projektbeteiligte
Projektleitung
Branislav Iglár
AIT Austrian Institute of Technology
Projekt- & Kooperationspartner
Axtesys GmbH
Energie Kompass GmbH
Energienetze Steiermark GmbH
Fronius International GmbH
Geo5 GmbH
HyCentA Research GmbH
Hydro GmbH
CANCOM Austria
Norwegian University of Science and Technology (NTNU)
Panasonic Industry Austria GmbH
Pink GmbH
Rabmer GreenTech GmbH
Raiffeisen Landesbank Burgenland
Salzburg Research GmbH
Stadt Eisenstadt
Universität Passau
Verbund Green Power GmbH
Viridad GmbH
Kontaktadresse
Branislav Iglár
Giefinggasse 6, 1210 Wien
Tel.: +43-664-8251890
E-Mail: branislav.iglar@ait.ac.at
Web: www.ait.ac.at