Carbon Capture in Austria: Zukünftige F&E-Schwerpunkte angesichts europäischer und weltweiter Trends

Im Projekt wurden bestehende F&E-Aktivitäten im CCUS-Bereich analysiert sowie Vorschläge für zukünftige F&E-Schwerpunkte und FTI-Bedarfe erarbeitet. Die Vorschläge enthalten Maßnahmen in der gesamten Wertschöpfungskette von der Abtrennung und dem Transport bis hin zur Nutzung oder Speicherung des CO2. Darüber hinaus wurden Empfehlungen für Marktdesign, Regulierung, Normen und Weiterentwicklung der Standards in diesem Bereich formuliert.

Bibliographische Daten

Schriftenreihe 36/2024
G. Simader
Herausgeber: BMK
Deutsch, 36 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Das CCUS-Thema (Carbon Capture, Utilisation and Storage) hat insbesondere im Rahmen der Diskussion und der Umsetzungsaktivitäten des Green Deal für die Erreichung der Klimaneutralität auf europäischer Ebene neue Dynamik erhalten. Im Zuge der Erarbeitung der europäischen Industrial-Carbon-Management-Strategie (ICM-Strategie) im Frühjahr 2024 wurden hier die CCUS-Technologien zusammengefasst. Damit wird – so die EU-Kommission – sichergestellt, dass auch Technologien zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre in den Strategieentwicklungen ausreichend berücksichtigt werden, um letztendlich Beiträge für die Erreichung der Klimaneutralität zu leisten.

Für dieses Projekt wurden insbesondere zwei europäische Initiativen beziehungsweise Gesetzespakete analysiert:

  • die bereits erwähnte Industrial-Carbon-Management-Strategie und
  • Maßnahmen für die Stärkung des europäischen Ökosystems für die Fertigung von Netto-Null-Technologien.

Auf internationaler Ebene nehmen CCUS-Technologien eine stärkere Rolle ein. Mit Ende März 2024 haben 71 Länder National Determined Contributions (NDCs) im Zuge des Paris-Übereinkommens übermittelt, 48 davon enthielten Maßnahmen im CCS-Bereich. Damit setzen zwei Drittel der Länder auf CCS-Technologien. Im Net-Zero-Emission-Szenario der IEA wird davon ausgegangen, dass CCUS-Technologien mit über 1.000 Millionen Tonnen bis 2030 beitragen werden.

Zentrales Ziel des vorliegenden Projektes war es, bestehende F&E-Aktivitäten im CCUS-Bereich zu analysieren sowie Vorschläge für zukünftige F&E-Schwerpunkte und FTI-Bedarfe zu erarbeiten. Die Vorschläge enthalten Maßnahmen in der gesamten Wertschöpfungskette von der Abtrennung und dem Transport bis hin zur Nutzung oder Speicherung des CO2. Darüber hinaus wurden Empfehlungen für Marktdesign, Regulierung, Normen und Weiterentwicklung der Standards in diesem Bereich formuliert.

Konkret wurden folgende Innovationsziele erarbeitet:

  • Verbesserung der Energie- und Kosteneffizienz von CO2-Abscheidetechnologien unter Berücksichtigung des Einsatzes von erneuerbaren Energieträgern,
  • Weiterentwicklung von Verfahren und Prozessen zur Nutzung von CO2,
  • Weiterentwicklung von Technologien und Lösungen zur Langzeitspeicherung für CO2,
  • Weiterentwicklung von Lösungen für den CO2-Transport,
  • Bereitstellung evidenzbasierter Erkenntnisse für Marktdesign, Regulierung, Normen und Standards.

Parallel zur Formulierung der Innovationsziele wurden die hierfür erforderlichen FTI-Bedarfe ermittelt.

Folgende Tätigkeiten wurden durchgeführt:

  • Befragung von und Interviews mit relevanten österreichischen F&E-Institutionen beziehungsweise relevanten Akteuren im CCUS-Bereich,
  • Unterstützung bei der Erarbeitung der F&E-Schwerpunkte und FTI-Bedarfe im CCUS-Bereich,
  • Durchführung von Workshops, um einerseits über internationale/europäische Aktivitäten zu informieren und andererseits bestehende österreichische F&E-Aktivitäten vorzustellen sowie die zukünftigen F&E-Schwerpunkte und FTI-Bedarfe (weiter) abzustimmen und (weiter) zu spezifizieren,
  • Teilnahme an relevanten nationalen, europäischen und internationalen Veranstaltungen,
  • Mitarbeit an der österreichischen Carbon-Management-Strategie (CMS),
  • Ad-hoc-Unterstützungen des BMK bei kurzfristigen Anfragen mit inhaltlichem Bezug zum Projekt.

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